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Polanyis Pendel und Migration in Ostdeutschland

 

Dieser Text erschien am 30. Mai 2025 in redigierter Fassung unter dem Titel «Sachsen braucht Migration,
aber ohne falsche Versprechungen» im Feuilleton der Sächsischen Zeitung.

 

Wie Menschen reagieren Gesellschaften unter Druck sensibel auf Bemerkungen von aussen. Ich – ein Schweizer in Sachsen – bin mir dessen bewusst. Umgekehrt trifft zu, dass manches aus der Binnenperspektive nicht ausreichend in den Blick kommt. In seiner Dresdner Rede diskutierte der beliebte Soziologe Steffen Mau einmal mehr Transformation. Karl Polanyi, der zumindest dem Titel nach – «Die grosse Transformation» (1944) – das einschlägige Werk zum Thema verfasst hat, fehlt in den Debatten um Transformation in Ostdeutschland weitgehend. In «Lütten Klein» taucht er lediglich verschämt in einer Fussnote auf und im jüngsten Buch «Ungleich vereint» (2024) kommt Mau nicht mehr auf ihn zurück. Sicherlich lässt sich einwenden, dass Polanyis Buch bereits achtzig Jahre alt und seine Thesen in der Wissenschaft selbstredend umstritten sind.

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